Gazes that matter 2014 Performance 60 min Ballhaus Naunynstraße
Gazes that matter/ Trailer / gefilmt von Nike Arnold und Stefan Schmied, geschnitten von Stefan Schmied

Gazes that matter

Uraufführung 11. November 2014 im Ballhaus Naunynstraße

Eine Produktion von Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße gemeinnützige GmbH, gefördert durch die Interkulturelle Projektförderung des Landes Berlin.

Wer schaut mich wie an und warum? Wen schaue ich wie an und was macht das eigentlich mit dieser Person?

Wir sind es gewohnt, auf den ersten Blick von sichtbaren Markern am Körper des anderen auf Kategorien wie Geschlecht, soziale Schicht, kulturelle und nationale Zugehörigkeit zu schließen. Umgekehrt hilft uns der Blick des anderen, nicht ausschließlich um uns selbst zu kreisen, steckt uns aber zugleich in festgelegte Definitions-Schubladen.

Gazes that matter thematisiert in einer von allen Seiten einsehbaren Bühnensituation mit drei Performer_innen unterschiedlicher künstlerischer und persönlicher Herkunft den Blickwechsel zwischen Schwarzen, Weißen und People of Colour sowie zwischen Performer_innen und Publikum. Ausgangspunkt ist Sartes Stück Geschlossene Gesellschaft, in dem seine Phänomenologie des Blickes besonders deutlich wird, sowie Frantz Fanons postkoloniale Kritik dieser. Dabei werden Reziprozität und Machtverhältnisse des Blickes gerade im Theater, das heutzutage längst ohne die „Vierte Wand“ auskommt, ebenso in Szene gesetzt wie virulente gesellschaftliche Reibungspunkte ebendieser Blicke aufeinander, die in aktuellen Debatten um rassistisches Vokabular auf Bühnen, in Zeitungen und Büchern
oder die Betrachtung von Geflüchteten deutlich werden.

Magda Korsinsky arbeitet interdisziplinär mit Tanz, Theater und Musik, um ein möglichst breites Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten und Denkansätzen in die Entwicklung der Produktion einfließen zu lassen.

Regie/ Choreografie: Magda Korsinsky
Kostüm: Stefan Schmied
Lichtdesign: Catalina Fernández
Dramaturgie: Iury Trojaborg

Von und Mit:

Schauspiel: Murat Seven
Tanz: Ahmed Soura
Musik: Biliana Voutchkova

Fotos: ©Ute Langkafel