In Welcome wird ein interkulturelles Erlebnis der besonderen Art gezeigt. Ein poetisches Roadmovie über eine Entdeckungsreise nach Eritrea. Die Künstlerin begibt sich auf der Suche nach ihrer afrikanischen Familie in ein fernes unbekanntes Land. Eine langsame Kamerafahrt beschreibt die erste Begegnung mit dem Unbekannten. Aus dem Fenster klingt ein seltsames Lied und hinter dem Gebäude entdecken wir nach langer Anspannung erst einmal gar nichts. Die Erwartungen, die Träume und die Sehnsüchte werden nicht einfach erfüllt.
Die eritreische Regierung organisiert zum ersten Mal für die im Ausland lebenden Jugendlichen ein Kulturfestival in einem Militärcamp. Bei einer öffentlichen Militärparade der Armee, die sich nicht einmal Stiefel für alle Soldaten leisten kann, treffen junge Leute aus der ganzen Welt aufeinander, die eines gemeinsames haben: eritreische Vorfahren. Zu Hause werden sie die Bürger mit Migrations- Hintergrund genannt. In Eritrea fremd, daheim nicht angekommen. Man kann in dieser absurden Situation alle Facetten des multikulturellen Lebens durchspielen. Der Rhythmus der Soldaten, Frauen und Männer von links nach rechts, von rechts nach links, wie seltsame Waagen mischen sie sich mit den stillen einsamen Schritten des Beobachters. Am Ende ist man immer allein. Die Mädchen versuchen sich auf das Bekannte zu klammern und flechten traditionelle Frisuren im Rhythmus globaler westlicher Musik. Das Spiel, das Lachen der Kinder kennen wir noch aus den vergangenen Zeiten und wenn sich ein Ehepaar streitet, brauchen wir keinen Übersetzer.
Diese intime Suche nach der eigenen Identität wird zu einer Entdeckungsreise nach verlorenen Wurzeln und zu einem poetischen Nachdenken über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Lebens in einer globalen Welt. Intim und fremd, bekannt und fern, das Familiäre und das Öffentliche liegen so nah nebeneinander.
Der fremde Besucher hat am meisten verstanden und der Regen prasselt am letzten Tag unbeteiligt auf die Dächer von Asmara.